Coach werden ohne Risiko: Warum Du Deinen Job nicht sofort kündigen musst

Du spielst mit dem Gedanken, Coach zu werden? Vielleicht hast Du schon eine Coaching-Ausbildung begonnen oder bist mitten drin in deiner persönlichen Weiterentwicklung. Der Traum ist groß: Menschen begleiten, inspirieren und sie dabei unterstützen, ihr Potenzial zu entfalten. Doch dann kommt die Frage: Solltest Du sofort Deinen Job kündigen und alles auf eine Karte setzen?

Die gute Nachricht: Nein, das ist nicht unbedingt nötig. Tatsächlich kann es oft sogar sinnvoller und nachhaltiger sein, den Job nicht sofort zu verlassen. Lass uns gemeinsam beleuchten, warum das so ist und welche Alternativen Dir beim Aufbau deines Coaching-Business zur Verfügung stehen.

Sicherheit als Basis für Kreativität und Wachstum

Viele von uns unterschätzen, wie wertvoll finanzielle Sicherheit ist, wenn man ein eigenes Business aufbauen möchte. Ein sicherer Job sorgt dafür, dass Du nicht unter Druck stehst, sofort Kunden zu gewinnen, nur um die Miete zu zahlen. Stattdessen kannst Du Deine Energie auf den Aufbau deines Angebots und Deiner Marke fokussieren – auf Deine eigene Art, mit Geduld und Hingabe. Ohne das ständige Gefühl, dass Deine Existenz auf dem Spiel steht, kann Coaching ein kreativer Prozess sein, den Du genießen kannst.

Zeitmanagement und Nebenberuflichkeit

Natürlich erfordert der Aufbau eines Coaching-Business Zeit und Hingabe. Viele Coaches starten daher nebenberuflich. So kannst Du abends oder an den Wochenenden erste Klienten betreuen, Workshops geben oder eine Online-Präsenz aufbauen. Diese Vorgehensweise ermöglicht es Dir, erste Erfahrungen zu sammeln, Kundenfeedback zu bekommen und Dir Klarheit über Deine Positionierung zu verschaffen – ohne direkt Deine finanzielle Sicherheit aufzugeben.

Nebenberufliches Coaching hilft Dir auch, die Balance zwischen deinem aktuellen Job und deinem neuen Traum auszutarieren. Schritt für Schritt wirst Du merken, ob und wann der richtige Zeitpunkt gekommen ist, die nebenberufliche Selbstständigkeit in eine vollberufliche zu überführen.

Netzwerke knüpfen und sich ausprobieren

Ein weiterer Grund, warum es Sinn macht, deinen Job nicht sofort hinzuschmeißen, liegt im Aufbau deines beruflichen Netzwerks. Du hast Kontakte aus deinem bisherigen Berufsfeld, die potenziell wertvolle Brücken für Deine Coaching-Karriere sein können. Manchmal sind es gerade ehemalige Kollegen, die zu den ersten Klienten werden oder die Türen öffnen, von denen Du nicht einmal wusstest, dass sie existieren. Dein aktueller Job kann also auch ein Tor zu Deiner neuen Berufung sein.

Weniger Druck, bessere Entscheidungen

Ein Businessaufbau ist voller Entscheidungen – von der Wahl Deiner Nische, über die Preisgestaltung bis hin zu Deiner Kommunikation. Wenn Du unter finanziellem Druck stehst, triffst Du möglicherweise Entscheidungen aus Angst oder Not. Das kann dazu führen, dass Du Angebote schaffst, die nicht wirklich zu Dir passen, oder dass Du Kunden annimmst, die Dir Energie rauben. Ein bestehendes Einkommen gibt Dir den Freiraum, Deine Coaching-Tätigkeit so zu gestalten, dass sie wirklich mit deinen Werten und Visionen übereinstimmt.

Welche Schritte sind vernünftig?

  1. Nebenberuflich starten: Führe erste Coaching-Gespräche in Deiner Freizeit. Teste Deine Methoden, finde heraus, was Dir wirklich Spaß macht und wie Du deinen Klienten am besten helfen kannst.

  2. Online-Präsenz aufbauen: Nutze die Zeit, um auf Social Media sichtbar zu werden oder einen Blog zu starten. So gewinnst Du Schritt für Schritt eine Community, die Vertrauen in Dich entwickelt.

  3. Investiere in Deine Weiterbildung: Nutze die Sicherheit deines Jobs, um in Coaching-Weiterbildungen zu investieren, ohne Angst davor zu haben, wie Du die Rechnungen bezahlen sollst.

  4. Kundenfeedback einholen: Sei offen für Feedback und lerne, wie Du Deine Arbeit verbessern kannst, bevor Du den nächsten großen Schritt wagst.

Wann all-in-gehen eine geeignete Alternative ist

Es gibt jedoch Situationen, in denen es durchaus sinnvoll sein kann, den Job zu kündigen und voll und ganz auf das Coaching-Business zu setzen. Diese Option kann die richtige Wahl sein, wenn:

  1. Du eine solide finanzielle Basis hast: Wenn Du Rücklagen gebildet hast, die Dich für mindestens 6 bis 12 Monate finanziell absichern, hast Du die Freiheit, Dich ohne Druck voll auf den Aufbau deines Business zu konzentrieren.

  2. Du bereits eine stabile Kundenbasis aufgebaut hast: Wenn Du bereits regelmäßig zahlende Klienten hast und dein Coaching-Business ein Einkommen generiert, das deinem aktuellen Lebensstandard entspricht oder diesen zumindest annähernd deckt, könnte der Zeitpunkt gekommen sein, voll durchzustarten.

  3. Du bereit bist, Risiken einzugehen: Für manche Menschen ist das Risiko, alles auf eine Karte zu setzen, eine treibende Kraft. Wenn Du spürst, dass Dich das „All-in“-Gefühl motiviert und Du unter Druck besonders produktiv und kreativ bist, kann der radikale Schritt der richtige sein.

  4. Du eine klare Vision und ein starkes Netzwerk hast: Wenn Du eine klare Vorstellung von deinem Coaching-Angebot, Deiner Zielgruppe und Deiner Positionierung hast und zudem bereits ein starkes berufliches Netzwerk aufgebaut hast, können diese Voraussetzungen Dir den nötigen Rückenwind geben, um ohne Netz loszuspringen.

Fazit

Der Aufbau eines Coaching-Business muss kein radikaler Schritt sein. Es kann sich sogar als der klügere Weg erweisen, behutsam, mit einer soliden Grundlage und Schritt für Schritt in die Selbstständigkeit zu gehen. So gibst Du Dir die Chance, dein Business mit Freude, Leichtigkeit und Authentizität zu entwickeln – statt aus Angst vor finanziellen Engpässen.

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