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Jenseits von klassischen Coaching-Modellen: Warum Frauen im Coaching mehr brauchen

1. Das klassische Coaching-Modell GROW im Female Empowerment Coaching

Das GROW-Modell, als ein solches universell anerkanntes Coaching-Modell, hat sich in zahlreichen Coaching-Situationen als nützlich erwiesen. Doch was passiert, wenn wir realisieren, dass nicht alle Antworten in diesen vorgefertigten Schablonen zu finden sind? 

Besonders im Frauen-Coaching stoßen wir auf eine bemerkenswerte Diskrepanz zwischen traditionellen Coaching-Frameworks und den einzigartigen Erfahrungen, Bedürfnissen und Herausforderungen, denen sich Frauen gegenübersehen. 

Dies wirft die Frage auf: Sind klassische Coaching-Modelle wie GROW wirklich ausreichend, um Frauen auf ihrem Weg zu Empowerment und Erfolg effektiv zu unterstützen?

Der nachfolgende Blogbeitrag taucht tief in diese Fragestellung ein, indem er die Begrenzungen des GROW-Modells im Kontext des Frauen-Coaching beleuchtet. Es geht nicht darum, die Wirksamkeit des GROW-Modells in Frage zu stellen, sondern vielmehr darum, ein Bewusstsein dafür zu schaffen, dass Frauen in Coaching-Prozessen oft mit einzigartigen geschlechtsspezifischen Limitierungen und inneren Konflikten konfrontiert sind. Diese Aspekte erfordern eine spezifische Aufmerksamkeit und Ansätze, die über das hinausgehen, was traditionelle Modelle bieten können.

2. Die Elemente des Coaching-Modells GROW

Das GROW-Modell, bestehend aus den Schritten Goal (Zielsetzung), Reality (Ist-Zustand), Options (Optionen), and Will (Wille/Umsetzung), bietet einen klaren und strukturierten Rahmen für Coaching-Prozesse. 

Als ein gängiges Coaching-Modell unterstützt es Coaches und Klienten dabei, Ziele zu definieren, die aktuelle Situation zu analysieren, Optionen zu erarbeiten und Maßnahmen zur Zielerreichung zu planen. Trotz seiner Flexibilität und weitreichenden Anwendbarkeit gibt es spezifische Gründe, warum gängige Coaching-Ansätze wie GROW im Coaching für Frauen unter Umständen zu kurz greifen.

Solche Coaching-Modelle tendieren dazu, Menschen innerhalb ihrer bestehenden Welt und Rahmenbedingungen zu coachen. Das kann bedeuten, dass sie nicht immer ausreichend darauf eingestellt sind, tief verwurzelte, geschlechtsspezifische Limitierungen und die damit verbundenen inneren Konflikte und Barrieren zu adressieren, die Frauen erfahren. Die Konsequenzen dieser Herangehensweise können vielfältig sein. Diese werden im Folgenden erläutert.

2.1. G - Goal (Zielsetzung)

Viele Frauen sind aufgrund von Geschlechtsstereotypen und sozialen Erwartungen in ihrer Zielsetzung eingeschränkt. Unterdrückte Bedürfnisse und unbewusste Einflüsse können dazu führen, dass Ziele gewählt werden, die mehr auf äußeren Erwartungen als auf inneren Wünschen und Potentialen basieren. Das GROW-Modell setzt voraus, dass die Person ihre wahren Ziele klar erkennen und formulieren kann, ohne tiefgreifend zu hinterfragen, inwiefern soziale Prägungen diese Ziele beeinflussen.

Dadurch, dass es keine strukturierte Reflexion über die Herkunft und Authentizität der Ziele anbietet, kann es passieren, dass Frauen Ziele verfolgen, die nicht vollständig ihre eigenen sind oder die tiefer liegende Bedürfnisse und Wünsche ignorieren.

2.2. R - Reality (Ist-Zustand)

Die Analyse der aktuellen Situation (Reality) könnte ohne Berücksichtigung der geschlechtsspezifischen Erfahrungen und Herausforderungen zu kurz greifen. Frauen stehen oft vor besonderen beruflichen und persönlichen Barrieren, wie Diskriminierung am Arbeitsplatz oder ungleiche häusliche Verpflichtungen. Diese Realitäten können ihre Möglichkeiten und Perspektiven erheblich beeinflussen.

Wenn das Modell nicht explizit ermutigt, diese einzigartigen Realitäten und deren Einfluss auf die persönliche und berufliche Entwicklung zu erkunden, kann die Wahrnehmung der eigenen Situation verzerrt oder unvollständig sein.

2.3. O - Options (Optionen)

Beim Erarbeiten von Optionen könnten unterdrückte Bedürfnisse und soziale Konditionierungen die Fähigkeit von Frauen einschränken, wirklich innovative oder ambitionierte Lösungswege zu erkennen. Die Tendenz, sich selbst zu limitieren oder “sichere” Pfade zu wählen, die mit gesellschaftlichen Erwartungen übereinstimmen, kann die Entwicklung von Optionen beeinträchtigen.

Das GROW-Modell bietet keinen expliziten Rahmen dafür, wie man solche unbewussten Einschränkungen überwindet bzw. ermutigt nicht ausreichend dazu, radikal offene und kreative Optionen zu erwägen, die über traditionelle oder sozial akzeptierte Normen hinausgehen.

2.4. W - Will (Wille/Umsetzung)

Die Phase der Willensbildung und der Umsetzung setzt ein hohes Maß an Selbstwirksamkeit und Selbstbewusstsein voraus. Für Frauen, die mit geschlechtsspezifischen Stereotypen und strukturellen Barrieren konfrontiert sind, kann die Umsetzung von Plänen durch äußere Umstände und innere Selbstzweifel erschwert sein. Dies kann dazu führen, dass die Umsetzung von Plänen nicht mit der nötigen Entschlossenheit oder dem Glauben an den eigenen Erfolg angegangen wird.

Ohne spezifische Strategien, die auf die Stärkung des weiblichen Selbstbewusstseins und die Überwindung von geschlechtsspezifischen Hindernissen abzielen, kann das Modell es versäumen, Frauen effektiv auf die Umsetzungsphase vorzubereiten.

3. Bestehende Weltanschauungen und Limitierungen

3.1. Geschlechtsspezifische Limitierungen

Viele Frauen sind mit gesellschaftlichen Erwartungen, Stereotypen und Strukturen konfrontiert, die ihre Wahrnehmung von Möglichkeiten und Selbstwahrnehmung einschränken können. Wenn Coaching-Modelle diese Faktoren nicht explizit erkennen und angehen, arbeiten sie möglicherweise innerhalb dieser bestehenden Limitierungen.

3.2. Innere Barrieren

Frauen können innere Barrieren erleben, die durch Sozialisierung und gesellschaftliche Erwartungen verstärkt werden. Dazu gehören geringeres Selbstwertgefühl, Selbstzweifel und das Impostor-Syndrom. Coaching, das diese spezifischen Herausforderungen nicht berücksichtigt, kann zu Lösungen führen, die diese tieferen Themen nicht effektiv angehen.

4. Verzerrte Ergebnisse und Nachhaltigkeit

4.1. Verzerrte Ziele und Ergebnisse

Wenn das Coaching innerhalb der Grenzen dieser Limitierungen stattfindet, ohne sie zu hinterfragen oder zu überwinden, könnten die Ziele und Ergebnisse des Coachings in einer Weise verzerrt sein, die den wahren Wünschen, Bedürfnissen und dem Potential der Klientinnen nicht vollständig gerecht wird.

4.2. Mangel an Nachhaltigkeit

Lösungen und Ziele, die in einem Kontext entwickelt werden, der geschlechtsspezifische Limitierungen nicht vollständig anerkennt und angeht, können an Nachhaltigkeit einbüßen. Das liegt daran, dass sie möglicherweise nicht die tiefer liegenden Probleme und Herausforderungen adressieren, die Frauen in ihrer persönlichen und beruflichen Entwicklung behindern.

5. Fazit

Um den Bedürfnissen von Frauen gerechter zu werden, bedarf es Coaching-Ansätze, die über traditionelle Modelle hinausgehen. Diese sollten eine tiefere Auseinandersetzung mit geschlechtsspezifischen Limitierungen ermöglichen. Ein solcher Coaching-Ansatz erfordert ein bewusstes Erkennen und Aufbrechen von geschlechtsspezifischen Stereotypen und Barrieren, um nicht nur oberflächliche oder kurzfristige Veränderungen zu bewirken, sondern nachhaltige Entwicklung und Wachstum zu fördern. 

Coaching-Modelle, die diese Aspekte integrieren, können helfen, tiefgreifende und dauerhafte Ergebnisse für Frauen zu erzielen, indem sie nicht nur innerhalb der bestehenden Grenzen arbeiten, sondern diese Grenzen erweitern und neu definieren.

Genau diese Lücke schließt das Female Empowerment Ausbildungsprogramm.

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