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Selbstmitgefühl: Die unterschätzte Superkraft

In diesem Blog-Artikel tauchen wir in die Welt einer oft übersehenen, doch unglaublich kraftvollen Fähigkeit ein: Selbstmitgefühl – unsere verborgene Superkraft. Während Selbstwertgefühl in der Gesellschaft breit gefeiert wird, bleibt Selbstmitgefühl häufig im Schatten, kaum beachtet oder gar missverstanden. Aber was verbirgt sich eigentlich hinter dem Konzept des Selbstmitgefühls, und wie setzt es sich vom bekannten Terrain des Selbstwertgefühls ab?

Selbstmitgefühl: Was genau ist das?

Selbstmitgefühl ist die Kunst, sich selbst in Momenten der Herausforderung oder des Scheiterns mit der gleichen Wärme und Akzeptanz zu begegnen, die wir einer geliebten Freundin entgegenbringen würden. Es geht darum, sich in Zeiten von Fehlern und Misserfolgen nicht nur zu verstehen und anzunehmen, sondern sich auch liebevoll und mitfühlend zu unterstützen. Diese Haltung ermöglicht es uns, unsere eigenen Unvollkommenheiten als Teil des Menschseins zu erkennen, ohne uns dafür abzuwerten oder zu kritisieren.

Im Kern unterscheidet sich Selbstmitgefühl von Selbstwertgefühl durch seinen Ansatz: Während Selbstwertgefühl unser Bedürfnis nach Anerkennung und dem Gefühl der eigenen Bedeutung nährt, fokussiert Selbstmitgefühl darauf, unsere menschlichen Grenzen mit einem offenen Herzen zu akzeptieren. Es lehrt uns, in einem liebevollen Dialog mit uns selbst zu bleiben, selbst wenn wir mit unseren Schwächen konfrontiert werden. Selbstmitgefühl fördert so eine innere Stärke, die aus Mitgefühl und Verständnis statt aus Bewertung und Vergleich erwächst.

Warum wird Selbstmitgefühl in seiner Bedeutung unterschätzt?

Selbstwert als ultimatives Ziel

In unserer Welt gilt Selbstwert oft als das ultimative Ziel, ein Schatz, der durch Errungenschaften und Lob von außen gehoben wird. Doch in diesem Streben nach äußerer Bestätigung wird ein ebenso kostbares Gut übersehen: das Selbstmitgefühl. Leider haftet dem Selbstmitgefühl ein unverdientes Stigma an – allzu schnell wird es mit Schwäche oder gar Selbstmitleid gleichgesetzt.

Selbstwert als ultimatives Ziel

Dabei steht Selbstmitgefühl erst seit Kurzem im Rampenlicht der psychologischen Forschung, wodurch seine tiefgreifenden Vorteile und seine essentielle Bedeutung für unsere Psyche erst allmählich in das Bewusstsein der Gesellschaft rücken. Viele Menschen sind sich dieser positiven Aspekte noch nicht bewusst.

Selbstkritik als Norm

Gleichzeitig wird eine strenge Selbstkritik oft als Norm betrachtet, ja sogar als Motor für persönliche Entwicklung. So kann das zarte Pflänzchen des Selbstmitgefühls fälschlicherweise als Zeichen von Nachlässigkeit oder Faulheit missdeutet werden.

Hohe Ansprüche und Perfektion

In einer Ära, die hohe Ansprüche an Leistung und Perfektion stellt, vergessen wir allzu leicht, uns selbst Gutes zu tun und uns mit Güte und Akzeptanz zu begegnen. Dieser Mangel an Bewusstsein und Verständnis für Selbstmitgefühl lässt uns oft vergessen, wie wertvoll es für unser seelisches Wohlbefinden, unsere mentale Gesundheit und unsere Beziehungen zu anderen ist – ein Schatz, der darauf wartet, entdeckt und wertgeschätzt zu werden.

Was ist der Unterschied zwischen Selbstmitgefühl und Selbstwertgefühl?

Unser Selbstwertgefühl wird oft von der Anerkennung und den Leistungen geprägt, die wir in der Außenwelt erfahren. Es ist wie eine Welle, die von den Winden der Vergleiche und Urteile anderer getrieben wird und je nach Situation stark fluktuieren kann. Die Herausforderung dabei ist, dass es erschüttert werden kann, sobald wir den eigenen Ansprüchen nicht genügen oder auf Widerstand in Form von Ablehnung oder Kritik treffen.

Im Gegensatz dazu schöpft Selbstmitgefühl seine Kraft aus der Tiefe unseres inneren Wesens. Es ist ein sanftes, aber kraftvolles Akzeptieren unserer selbst, ein Verständnis für unsere Menschlichkeit, unsere Fehler und unsere Unvollkommenheiten. Selbstmitgefühl lehrt uns, dass es völlig in Ordnung ist, nicht perfekt zu sein, Fehler zu machen und Herausforderungen zu begegnen. Es ist eine Einladung, uns selbst mit offenen Armen zu empfangen, uns liebevoll zu umarmen, auch und gerade dann, wenn wir uns unzulänglich fühlen oder gestolpert sind.

Der wesentliche Unterschied zwischen Selbstwertgefühl und Selbstmitgefühl liegt in ihrer Grundlage: Während Selbstwertgefühl externen Einflüssen unterliegt und auf Vergleichen basiert, wurzelt Selbstmitgefühl in der tiefen Akzeptanz und dem Verständnis unserer eigenen Menschlichkeit. Es ist eine wunderbare Fähigkeit, die es uns erlaubt, uns selbst in schwierigen Zeiten bedingungslos zu akzeptieren und mit uns selbst liebevoll und mitfühlend umzugehen.

Selbstmitgefühl ist wie ein heilender Balsam für unsere Seele, der uns tiefer mit uns selbst verbindet und uns hilft, uns weniger von negativen Gedanken und Gefühlen überwältigen zu lassen. Es fördert unsere Resilienz, indem es uns ermutigt, konstruktiv mit Rückschlägen und Herausforderungen umzugehen, und ist eine oft unterschätzte, doch unglaublich wirkungsvolle Kraft für unser seelisches Wohlbefinden.

Welche Vorteile hat Selbstmitgefühl gegenüber Selbstwertgefühl?

Inklusive Natur von Selbstmitgefühl

Selbstmitgefühl öffnet uns die Tür zu einer umfassenden Akzeptanz unserer gesamten menschlichen Existenz – das schließt Schwächen, Fehltritte und Imperfektion mit ein. Es befreit uns von dem Druck, uns nach bestimmten Maßstäben messen oder uns unentwegt beweisen zu müssen.

Im Kontrast dazu steht oft ein Selbstwertgefühl, das an Bedingungen geknüpft ist – sei es durch Erfolge, unser Äußeres oder andere äußere Maßstäbe. Durch Selbstmitgefühl erlauben wir uns, in einer Welt voller Bedingungen, uns selbst uneingeschränkt zu akzeptieren und uns auch in den herausforderndsten Momenten mit Güte zu begegnen.

Insofern bietet Selbstmitgefühl mit seiner inklusiven Natur die Freiheit, sich über bedingte Selbstbewertungen zu erheben, und fördert eine tiefe Selbstakzeptanz, unabhängig von äußeren Umständen.

Selbstbejahende Haltung

Selbstmitgefühl umarmt uns mit einer liebevollen und verständnisvollen Haltung, selbst in den Momenten, in denen wir stolpern oder von Zweifeln heimgesucht werden. Es lehrt uns, sanft mit uns selbst zu sein, ungeachtet der Hindernisse auf unserem Weg. Im Gegensatz dazu kann ein auf Erfolg basierender Selbstwert dazu führen, dass wir unsere Identität zu sehr an unsere Triumphe knüpfen, was uns in Zeiten von Rückschlägen oder Herausforderungen emotional verletzlich macht.

Flexibilität

Selbstmitgefühl schenkt uns die Kraft, unsere eigenen Makel zu umarmen und uns selbst gegenüber Nachsicht zu üben. Diese Art der Selbstakzeptanz macht uns flexibler und befähigt uns, uns effektiver an Veränderungen und neue Herausforderungen anzupassen – Rückschläge werfen uns nicht so leicht aus der Bahn. 

Im Gegensatz dazu kann ein hoher Selbstwert oft mit einem Perfektionismus verbunden sein, der starre und hohe Anforderungen stellt. Wenn wir uns selbst nur anerkannt fühlen, indem wir stets hohe, manchmal unerreichbare Standards erreichen, setzen wir uns unter einen konstanten Druck. Dieser Drang nach Perfektion kann uns in einen Kreislauf des Unzulänglichkeitsgefühls ziehen, immer auf der Jagd nach Zielen, die jenseits unserer Reichweite liegen.

Welche Auswirkungen hat Selbstmitgefühl auf zwischenmenschliche Beziehungen?

Auswirkung

Selbstmitgefühl wirkt sich nicht nur positiv auf unser eigenes Wohlbefinden aus, sondern auch auf unsere Beziehungen zu anderen. Wenn wir lernen, uns selbst mit Güte und Verständnis zu begegnen, fällt es uns leichter, anderen gegenüber empathisch und verzeihend zu sein. Diese Haltung fördert eine tiefere Verbundenheit und stärkt das Vertrauen in zwischenmenschlichen Beziehungen.

Indem wir unsere eigenen Unvollkommenheiten akzeptieren, können wir auch die Unvollkommenheiten anderer leichter akzeptieren, was zu mehr Authentizität und weniger Konflikten führt. Selbstmitgefühl lehrt uns, dass wir alle menschlich und fehlbar sind, und diese gemeinsame Verwundbarkeit kann als Brücke dienen, die uns näher zusammenbringt.

Beispiel

Stellen wir uns eine Situation vor, in der ein Kind von der Schule nach Hause kommt, entmutigt wegen einer schlechten Note in einem Test. Die Mutter könnte zunächst enttäuscht reagieren, vielleicht sogar mit Kritik oder dem Ausdruck hoher Erwartungen, was das Kind noch weiter entmutigen würde. Hier kommt Selbstmitgefühl ins Spiel.

Die Mutter, die Selbstmitgefühl praktiziert, nimmt sich einen Moment, um ihre eigene Enttäuschung zu erkennen und sich selbst zu beruhigen. Sie erinnert sich daran, dass Fehler Teil des Lernens sind und dass ihr Kind mehr braucht als nur Kritik in diesem Moment. Mit diesem Bewusstsein nähert sie sich ihrem Kind mitfühlend an.

Wie kann Selbstmitgefühl bei Stress und negativen Selbstgesprächen helfen?

Selbstmitgefühl als Puffer

Selbstmitgefühl ist nicht nur ein Balsam für die Seele, sondern auch ein machtvoller Verbündeter im Umgang mit Stress und selbstabwertende Gedanken. Es fungiert als ein effektiver Puffer, der uns in Zeiten hoher Anspannung und Druck eine sanfte Landung ermöglicht.

Weniger Panik, mehr Gelassenheit

Indem wir lernen, uns selbst Mitgefühl entgegenzubringen, erkennen wir, dass Unvollkommenheit universell ist und nicht etwas, das es zu bekämpfen gilt. Dieses Verständnis befähigt uns, stressige Situationen mit einer größeren Gelassenheit zu begegnen. Anstatt in Panik zu verfallen oder uns von negativen Gedankenspiralen hinunterziehen zu lassen, nutzen wir Selbstmitgefühl als ein Werkzeug, um unsere emotionale Widerstandsfähigkeit zu stärken. Wir geben uns selbst Raum zum Atmen, zum Fühlen und zum sanften Umgang mit unseren Emotionen, ohne uns für sie zu verurteilen.

Gegengewicht zum inneren Kritiker

Zudem ermöglicht es uns Selbstmitgefühl, den Kreislauf negativer Selbstgespräche zu durchbrechen. Oft sind wir unsere schärfsten Kritiker, und die Stimme in unserem Kopf kann uns mit Worten verletzen, die wir niemals gegenüber jemand anderem aussprechen würden. Selbstmitgefühl lehrt uns, diese Stimme zu erkennen und sie durch eine freundlichere, unterstützende innere Stimme zu ersetzen. Es hilft uns, uns selbst Ermutigung und Trost zuzusprechen, anstatt Kritik und Zweifel. Diese Verschiebung in der Art, wie wir mit uns selbst kommunizieren, kann tiefgreifende Auswirkungen auf unser Wohlbefinden haben. Es vermindert nicht nur den Stress, sondern fördert auch eine positive Selbstwahrnehmung und stärkt unser Selbstvertrauen.

Innere Beauftragte für Authentizität

Letztendlich ist Selbstmitgefühl eine Praxis, die uns dazu anleitet, eine haltungsvolle Beziehung zu uns selbst aufzubauen. Es ermutigt uns, uns selbst Raum für Wachstum und Selbstentdeckung zu geben, ohne dabei von den Fesseln der Selbstkritik zurückgehalten zu werden. Durch bewusste Reflexion und das Kultivieren von Selbstmitgefühl können wir lernen, uns selbst in einem Licht zu sehen, das sowohl realistisch als auch liebevoll ist. Diese tiefere, mitfühlende Verbindung zu uns selbst ist der Schlüssel, um nicht nur Stress und negativen Selbstgesprächen zu begegnen, sondern auch, um ein erfüllteres und authentischeres Leben zu führen.

Wie kann man Selbstmitgefühl entwickeln und stärken?

Achtsamkeit

Selbstmitgefühl zu entwickeln und zu stärken ist ein Prozess, der bewusste Anstrengung und Geduld erfordert. Ein guter Ausgangspunkt ist die Praxis der Achtsamkeit, bei der wir lernen, unsere Gedanken und Gefühle ohne Urteil wahrzunehmen. Dies hilft uns, unsere Selbstkritik zu erkennen und durch selbstmitfühlende Gedanken zu ersetzen.

Dankbarkeitspraxis

Eine weitere wirksame Methode ist das Führen eines Dankbarkeitstagebuchs, in dem wir täglich Momente der Freundlichkeit gegenüber uns selbst festhalten. Diese Praxis kann uns dabei unterstützen, unseren Fokus von dem, was uns fehlt, auf das zu lenken, was wir an uns schätzen.

Affirmationen

Zudem kann das Einüben von Selbstmitgefühl-Affirmationen, wie „Ich bin es wert, mit Freundlichkeit behandelt zu werden“, uns dabei helfen, unsere inneren Dialoge positiv zu beeinflussen.

Hier 3 Beispiele:

  • Auch wenn ich heute das Gefühl hatte, nicht genug zu sein, erkenne ich an, dass ich wertvoll bin und dass meine Leistungen nicht meinen Wert als Person definieren.
  • Auch wenn ich heute negative Selbstgespräche hatte, erinnere ich mich daran, dass ich wertvoll bin und schenke mir selbst liebevolle und positive Worte.
  • Auch wenn mir heute die Selbstzweifel zu schaffen machten, erinnere ich mich daran, dass ich stark und fähig bin, meine Träume zu verfolgen und meine Ziele zu erreichen.

Bewusst entscheiden

Eine bewusste Entscheidung, uns selbst so zu behandeln, wie wir einen guten Freund behandeln würden, kann ebenfalls ein kraftvolles Werkzeug sein. Indem wir uns selbst Gutes tun, lernen wir, unsere eigenen Bedürfnisse ernst zu nehmen und uns selbst die Liebe und Fürsorge zu geben, die wir verdienen.

Verbündete suchen

Um unser Selbstmitgefühl weiterzuentwickeln und zu stärken, ist es ebenfalls hilfreich, vertraute Menschen in unseren Prozess einzubeziehen. Diese können eine wertvolle Unterstützung sein, indem sie uns daran erinnern, Selbstmitgefühl zu praktizieren, wenn wir es selbst vergessen haben. Indem wir offen mit Freunden oder Familienmitgliedern darüber sprechen, wie wir uns selbst besser behandeln möchten, schaffen wir ein Netzwerk aus Mitgefühl, das uns umgibt. Diese vertrauten Personen können uns in schwierigen Momenten daran erinnern, uns selbst gegenüber nachsichtig und verständnisvoll zu sein.

Durch das Teilen unserer Bestrebungen und das Einholen ihrer Unterstützung schaffen wir eine Umgebung, in der Selbstmitgefühl gedeihen kann, und lernen gleichzeitig, wie wir uns selbst in Momenten des Zweifels oder der Selbstkritik mit Güte und Verständnis begegnen können.

Wie beeinflusst Selbstmitgefühl Erfolg?

Selbstmitgefühl spielt eine wichtige Rolle bei der Förderung von Erfolg und Wohlbefinden. Indem wir uns selbst mit Mitgefühl behandeln, können wir verschiedene positive Effekte erleben, die uns auf unserem Weg zu Erfolg unterstützen. Im Folgenden einige Wege, wie Selbstmitgefühl uns erfolgreicher machen kann.

Höhere Produktivität

Selbstmitgefühl beinhaltet das Verständnis und die Akzeptanz unserer Fehler und Schwächen. Anstatt uns selbst hart zu kritisieren, behandeln wir uns mit Freundlichkeit und Mitgefühl. Dadurch können wir negative Selbstgespräche reduzieren und unser Selbstwertgefühl stärken. Dies wiederum ermöglicht es uns, uns auf unsere Ziele zu konzentrieren und produktiver zu sein.

Höhere Leistungsfähigkeit

Selbstmitgefühl hilft uns, mit Stress und schwierigen Situationen besser umzugehen. Anstatt uns von Selbstzweifeln und Sorgen überwältigen zu lassen, können wir uns selbst Mitgefühl entgegenbringen und uns unterstützen. Das ermöglicht es uns, Stress zu reduzieren und unsere emotionale Widerstandsfähigkeit zu stärken, was wiederum unsere Leistungsfähigkeit steigert.

Mehr Ausdauer und Motivation

Selbstmitgefühl ist nicht nur auf positive Selbstbewertungen beschränkt, sondern beinhaltet auch die Anerkennung unserer menschlichen Unvollkommenheit. Dies ermöglicht es uns, realistische Ziele zu setzen und uns nicht von Rückschlägen entmutigen zu lassen. Selbstmitgefühl fördert eine gesunde Motivation und Ausdauer, da wir uns selbst ermutigen und unterstützen, selbst wenn die Dinge nicht perfekt laufen.

Bessere Beziehungen zu Menschen, die für unseren Erfolg wichtig sind

Selbstmitgefühl ermöglicht es uns, uns selbst und anderen mit Verständnis und Akzeptanz zu begegnen. Indem wir uns mit Mitgefühl behandeln, können wir auch andere Menschen empathischer und unterstützender behandeln. Dies fördert positive zwischenmenschliche Beziehungen, die für unseren Erfolg in verschiedenen Bereichen des Lebens von entscheidender Bedeutung sind.

Mut für persönliche Weiterentwicklung

Selbstmitgefühl ermutigt uns, uns offen unseren Fehlern und Herausforderungen zu stellen, anstatt sie zu vermeiden oder zu leugnen. Indem wir uns selbst mit Mitgefühl betrachten, können wir aus unseren Fehlern lernen, persönlich wachsen und uns weiterentwickeln. Dies trägt dazu bei, unsere Fähigkeiten und Kompetenzen zu verbessern und uns langfristig erfolgreicher zu machen.

Es ist wichtig zu beachten, dass Selbstmitgefühl nicht mit Selbstgefälligkeit oder Faulheit verwechselt werden sollte. Selbstmitgefühl bedeutet nicht, sich selbst Ausreden zu machen oder Verantwortung abzugeben. Stattdessen geht es darum, sich selbst mit Freundlichkeit, Verständnis und Unterstützung zu behandeln, um unsere innere Stärke und Resilienz zu fördern und unsere Erfolgsaussichten zu verbessern.

Mindert Selbstmitgefühl Ambitionen?

Die Sorge, dass Selbstmitgefühl die eigenen Ambitionen mindern könnte, entsteht oft aus einem Missverständnis darüber, was Selbstmitgefühl wirklich bedeutet. Im Folgenden einige Gründe, warum Menschen denken könnten, dass Selbstmitgefühl ihre Ambitionen beeinträchtigen könnte.

Verwechslung mit Selbstzufriedenheit oder Mangel an Antrieb

Einige könnten Selbstmitgefühl mit Selbstzufriedenheit oder einem Mangel an Antrieb verwechseln. Sie befürchten, dass das Akzeptieren ihrer Schwächen und Fehler zu einer geringeren Motivation führt, sich zu verbessern oder Ziele zu verfolgen, weil sie denken, dass Selbstmitgefühl bedeutet, sich mit dem Status quo zufriedenzugeben.

Angst vor Disziplinverlust

Es besteht die Befürchtung, dass Selbstmitgefühl dazu führen könnte, sich selbst Ausreden für Misserfolge oder unzureichende Anstrengungen zu machen. Dies könnte in der Annahme resultieren, dass man, indem man sich selbst gegenüber nachsichtig ist, weniger diszipliniert und weniger fokussiert auf die Erreichung von Zielen sein wird.

Selbstkritik als alleiniger Treiber für Erfolg

Viele Menschen sind darauf konditioniert zu glauben, dass strenge Selbstkritik und Selbstüberwachung die Haupttreiber für Erfolg sind. Sie mögen denken, dass Selbstmitgefühl ihre „innere Disziplin“ untergraben und ihre Fähigkeit, hohe Leistungen zu erbringen, schwächen könnte, weil es vermeintlich den inneren Kritiker zum Schweigen bringt, der sie antreibt.

Missinterpretation von Selbstmitgefühl als Schwäche

In einigen Kulturen wird Selbstkritik als Zeichen von Stärke und Selbstmitgefühl als Schwäche interpretiert. Daher könnten Menschen befürchten, dass die Praxis des Selbstmitgefühls sie weniger widerstandsfähig gegenüber Herausforderungen macht oder ihre Wettbewerbsfähigkeit mindert.

Was kann man tun, damit überschwängliches Selbstmitgefühl unsere Ambitionen nicht beeinträchtigt?

Kurzantwort: Intrinsische Motivation

Die Förderung der intrinsischen Motivation kann helfen, Ambitionen aufrechtzuerhalten, selbst wenn man ein hohes Maß an Selbstmitgefühl praktiziert. Intrinsische Motivation bedeutet, dass man von innen heraus motiviert ist, etwas zu tun, weil es einem Spaß macht oder man daran interessiert ist, ohne dass äußere Belohnungen oder Druck eine Rolle spielen. Es ist die Art von Motivation, die aus einem inneren Wunsch kommt, anstatt weil man Belohnungen erhalten möchte oder Strafen vermeiden will. Wenn man intrinsisch motiviert ist, ist man oft mehr engagiert, kreativer und fühlt sich zufriedener bei dem, was man tut.

Indem man intrinsische Motivation fördert, kann man Ambitionen aufrechterhalten und gleichzeitig Selbstmitgefühl praktizieren. Selbstmitgefühl kann in diesem Prozess unterstützend wirken, da es uns erlaubt, uns selbst mit Freundlichkeit zu behandeln und uns auf das Wachstum und die Freude an der Verfolgung unserer Ambitionen zu konzentrieren.

Förderung der intrinsischen Motivation

Hier nun einige Tipps zur Förderung der intrinsischen Motivation.

Die Identifikation persönlicher Leidenschaften ist ein wichtiger Schritt, um herauszufinden, was einen wirklich und von innen heraus, eben intrinsisch, motiviert und antreibt.

Der Fokus darauf, dass persönliche Ambitionen und Ziele im Einklang mit individuellen Werten und Überzeugungen stehen, trägt dazu bei, ein Gefühl der Stimmigkeit und Sinnhaftigkeit in den angestrebten Zielen zu schaffen und die intrinsische Motivation zu stärken.

Die Ausrichtung von Ambitionen auf den eigenen Prozess des persönlichen Wachstums und der Weiterentwicklung ist entscheidend, um den Fokus auf kontinuierliches Lernen und Verbessern zu legen, anstatt ausschließlich auf das Endergebnis zu fixieren. Dies fördert die anhaltende intrinsische Motivation.

Die Schaffung von Bedingungen, die ein hohes Maß an Selbstbestimmung ermöglichen, kann als Unterstützung dienen, um das Gefühl von Autonomie und Kontrolle über die eigenen Handlungen zu stärken, was intrinsische Motivation fördert.

Die Aufrechterhaltung von Neugierde und Leidenschaft für Ziele und Aktivitäten ist von großer Bedeutung, da sie dazu beiträgt, die innere Begeisterung und das Engagement aufrechtzuerhalten, insbesondere in Zeiten von Herausforderungen oder Rückschlägen.

Selbstmitgefühl: Eine Schritt für Schritt-Anleitung

Schritt 1: Versteh, was Selbstmitgefühl ist

Versteh, was Selbstmitgefühl bedeutet und sei dir darüber im Klaren, was es umfasst und was nicht.

Schritt 2: Erkenne die Wichtigkeit

Erkenne, wie wichtig und notwendig Selbstmitgefühl ist. Lass die negativen Gedanken darüber los.

Schritt 3: Sei dir deiner Selbstkritik bewusst

Achte darauf, in welchen Situationen du dich selbst kritisierst, anstatt Mitgefühl für dich zu haben.

Schritt 4: Treffe die Entscheidung

Entscheide bewusst, dass du alles dafür tun wirst, dir selbst mit Mitgefühl zu begegnen, genauso wie einem guten Freund.

Schritt 5: Nutze unterstützende Mantras

Entwickle Mantras, die dir in schwierigen Momenten helfen, schnell zu Selbstmitgefühl zurückzufinden.

Schritt 6: Verstärke Affirmationen

Erschaffe positive Affirmationen, die dich daran erinnern, dass Fehler menschlich sind und dass du dir selbst liebevoll begegnen darfst.

Schritt 7: Übe regelmäßig

Übe Selbstmitgefühl regelmäßig und sei dabei geduldig.

Schritt 8: Finde Gemeinschaft und Verbindung

Suche den Kontakt zu Menschen, die ebenfalls Selbstmitgefühl praktizieren, und schaffe einen Raum, in dem du dich authentisch zeigen kannst.

Sachbuchempfehlungen

Neff, K. D. (2015). Self-Compassion: The Proven Power of Being Kind to Yourself. HarperCollins.

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